Ust.-Korrekturassistent
Wenn Sie Laufzeitverträge - wie z.B. Wartungsrechnungen oder Service-Verträge - vorliegen haben, dann wird als Erfüllungszeitpunkt eines solchen Vertrages (Leistungsdatum) - Stand jetzt - stets das Ende des Vertrags-/Abrechnungszeitraumes herangezogen (entspricht der Einstellung "Ende des Bezugszeitraums" für das Lieferdatum im Vertragsgenerierungslauf; siehe Hilfekapitel
Generierungslauf). Im Falle einer jährlichen Rechnung ist dies also der 31. Dezember. Anschließend beginnt ein neuer Abrechnungszeitraum.
Haben Sie die Jahresrechnungen zu Ihren Kundenverträgen also bereits im Januar 2020 mit dem damaligen Buchungsdatum als Lieferdatum generiert, dann sind diese zum Leistungszeitpunkt am 31.12.2020 aufgrund der temporären Umsatzsteuersenkung zum 01.07.2020 mit dem falschen Steuersatz ausgewiesen (zum Zeitpunkt der Rechnungsstellung galten noch 19%, am 31.12.2020 jedoch 16% Mehrwertsteuer). Somit müssen diese Rechnungsbelege unter Zuhilfenahme des Ust.-Korrekturassistenten und unter Berücksichtigung des Lieferdatums zum Ende des Bezugszeitraums entsprechend korrigiert werden.
Der Assistentendialog unterteilt sich grundlegend in drei Bereiche:
Eingrenzungsbereich
Im oberen Bereich finden Sie zunächst diverse Eingrenzungsmöglichkeiten für Ihren Korrekturlauf vor.
Im Folgenden sollen die drei wichtigsten Filterkriterien genauer beschrieben werden:
Abrechnungsende von / bis
Hier können Sie den betreffenden Abrechnungszeitraum festlegen, für den Belege mit nicht länger gültigen Steuersätzen korrigiert werden sollen. Aktuell ist hier der Zeitraum 01.07.20 bis 31.12.2020 bereits vorbelegt.
Kundennummer
Die zu korrigierenden Belege lassen sich zudem auf einen bestimmten Kunden eingrenzen.
Betroffene Steuerschlüssel
Mit diesem Eingabefeld können Sie kommasepariert auf die betreffenden Steuerschlüssel filtern, welche für den oben genannten Abrechnungszeitraum nicht länger gültig sind und durch neue Steuerschlüssel für die aktualisierten Steuersätze ersetzt werden müssen (in diesem Fall sind das die Steuerschlüssel 1002 bzw. 2000).
Schaltfläche [ Liste aktualisieren ]
Wenn Sie Änderungen an den Optionen im oberen Eingrenzungsbereich vorgenommen haben, so lässt sich die Listenausgabe im mittleren Bereich mit dieser Schaltfläche auf den neuesten Stand bringen.
Sie können anhand der hier ausgewählten Eingrenzungskriterien also alle Belege ermitteln, die in diesen Zeitraum mit einem Abrechnungsende bis 31.12.2020 fallen sowie einen Steuerschlüssel mit 1002 oder 2000 enthalten, und somit aktualisiert werden müssen.
Listview-Bereich
Im Listview-Bereich zeigt Ihnen die myfactory schließlich alle Belege an, die den oben festgelegten Kriterien entsprechen. Das heißt, Sie finden dann eine Auflistung aller generierten Verträge, welche in den angegebenen Abrechnungszeitraum fallen und welche die betreffenden Steuerschlüssel enthalten.
Neben Beginn und Ende des für einen Rechnungsbeleg definierten Abrechnungszeitraums können Sie anhand der Spalte "Folgebelege" auch einsehen, für welche Vertragsbelege bereits Korrekturbelege (Stornorechnung und Folgebeleg) erstellt wurden und welche somit nicht erneut den Assistenten durchlaufen müssen.
Bereits korrigierte Rechnungsbelege erkennen Sie jedoch nicht nur daran, dass in der Spalte "Folgebelege" bereits Einträge vorhanden sind, sondern auch daran, dass die Checkbox vor dem betreffenden Rechnungsbeleg nicht länger angehakt ist bzw. nach dem Generieren der Korrekturbelege automatisch deaktiviert wurde.
Um den Durchlauf des USt.-Korrekturassistenten anzustoßen, haken Sie bitte zunächst einmal die gewünschten Originalbelege an (mit der Schaltfläche [ Alle ] ist - wie an vielen anderen Stellen der myfactory üblich - eine Mehrfachauswahl möglich) und betätigen dann anschließend die Schaltfläche [ Starten ].
Einen erfolgreich durchgeführten Korrekturlauf quittiert Ihnen die myfactory schließlich mit einer entsprechenden Hinweismeldung.
Detailbereich
Der untere Dialogteil ist in zwei Bereiche untergliedert.
Klicken Sie einen angezeigten Vertragsbeleg an, dann sehen Sie auf der linken Seite des unteren Dialogbereichs detaillierte Informationen zu den einzelnen Belegpositionen. Auf der rechten Seite werden bereits erstellte Folgebelege angezeigt. Der Assistent erzeugt aufgrund der Kriterien zunächst einen Stornobeleg des Originalbelegs und anschließend einen neuen Rechnungsbeleg (bei einem Vertragsbeleg mit einem veralteten Steuerschlüssel 1002 wird also ein Steuerschlüssel 1003 herangezogen und es wird der zugehörige Steuersatz von 16% in die Belegposition(en) des Korrekturbelegs eingetragen).
Die durch den Assistenten neu erstellten Belege (Storno- und Folgebeleg) werden bei der Übergabe an die Finanzbuchhaltung zusammen in einem einzigen Offenen Posten zusammengeführt, sodass Sie die dem Kunden aufgrund der geringeren Mehrwertsteuer entstandene Differenz einsehen und zurückzahlen können. Nachvollziehbar ist eine solche Zusammenführung im Bereich "Rechnungswesen / Offene Posten / Auswertungen / Offene Posten Kunden".
Die OPs heben sich bei einem Kunden mit Bruttovereinbarung (Preiskennzeichen "Brutto“) jedoch auf. Das heißt, der Bruttobetrag bleibt gleich, nur der Nettobetrag hat sich verändert. Eine Differenz ist nur für einen Kunden mit hinterlegter Nettovereinbarung ersichtlich.